Peter-Pan-Syndrom - Wenn Männer nicht erwachsen werden wollen

Sie haben sich schon oft über das kindische und unreife Verhalten Ihres Partners geärgert? Die Ursache dafür könnte das Peter-Pan-Syndrom sein. Lesen Sie, was hinter diesem Krankheitsbild steckt, wodurch es ausgelöst wird und was es in puncto Beziehung zu beachten gibt.


Peter-Pan-Syndrom - Was ist das?

Peter-Pan-Syndrom. Bei dem Namen denken die meisten bestimmt erstmal an das bekannte Kinderbuch von James Mattews Barrie. Peter-Pan, der kleine Junge aus dem Nimmerland, der nie erwachsen werden wollte.
Und mit dieser Vermutung liegen Sie goldrichtig, denn genau davon leitet sich der Name auch ab.

Doch im Gegensatz zu der schönen Kindergeschichte verbirgt sich hinter dem Peter-Pan-Syndrom eine durchaus ernst zu nehmende Verhaltensweise. Auch wenn es nicht offiziell als psychische Krankheit gilt, können die Symptome bei stark Betroffenen auch krankhafte Züge annehmen.

Der Begriff beschreibt Männer mit besonders infantilen Verhaltensweisen. Sie sind oft egoistisch, können keine Verantwortung übernehmen und fallen durch unkontrolliertes emotionales Verhalten auf.
Der amerikanische Familientherapeut Dan Kiley brachte in den 80er Jahren ein Buch mit dem Titel "Das Peter-Pan-Syndrom. Männer, die nie erwachsen werden" heraus und schuf so den Namen für dieses Phänomen. Interessant zu wissen: Auch das Gegenteil des Peter-Pan-Syndroms  hat seinen eigenen Namen.

Das sogenannte Wendy Syndrom beschreibt Personen, meist weiblich, die das übermäßige Bedürfnis haben, sich um andere Personen zu kümmern. Auch diese Bezeichnung entstammt dem berühmten Kinderbuch. Wendy, die beste Freundin von Peter Pan, übernimmt gerne die Mutterrolle. Sie ist den ganzen Tag damit beschäftigt, für andere zu sorgen und es ihnen recht zu machen, wobei sie sich dabei selbst gern vergisst.
Mit diesem Verhalten versucht die typische Wendy ihr mangelndes Selbstbewusstsein zu kompensieren.


10 typische Anzeichen, dass er das Peter-Pan-Syndrom hat

Ihnen fällt auf, dass Ihr Partner sich des Öfteren unreif oder kindisch verhält? Nun fragen Sie sich zu Recht: Handelt es sich dabei um einfaches Rumgealber oder sind es vielleicht doch schon erste Anzeichen, dass auch er das Peter-Pan-Syndrom hat? Diese 12 Anzeichen sprechen dafür, wobei in den wenigsten Fällen gleich alle auf einmal zutreffen.

1. Verantwortungsloses Verhalten

Egal ob für sich selbst oder für andere: Der Peter-Pan-Mann kann keine Verantwortung übernehmen. Er drückt sich vor seinen Pflichten und Aufgaben, wo er nur kann. Sein eigener Spaß steht für ihn an erster Stelle. Konflikten geht er gerne aus dem Weg und gibt es doch mal ein Problem, dann sind immer die anderen schuld.

2. Bindungsängste

Wenn er überhaupt eine Beziehung eingeht, dann sind diese nur sehr oberflächlich und von kurzer Dauer.
Der Peter-Pan-Mann leidet häufig unter Bindungsängsten. Sprechen Sie das Thema Zukunft an, dann bekommt er es schnell mit der Angst zu tun. Peter-Pan-Männer meiden die Verpflichtungen einer Beziehung und bleiben lieber unabhängig und frei.

3. Egoistisches Verhalten

Hilfsbereitschaft oder Einfühlvermögen werden Sie bei diesen Männern vergeblich suchen. Egoistisches Verhalten und Selbstüberschätzung sind typische Verhaltensmuster für das Peter-Pan-Syndrom.

4. Kaum gute Freunde

Die engste Beziehung hat der Peter-Pan-Mann zu seiner Mutter. Ansonsten hat er kaum gute Freunde, sondern bleibt lieber unverbindlich. Seine Freunde trifft er nur, wenn es darum geht ,Spaß zu haben und feiern zu gehen.

5. Chauvinismus

Wenn Sie gerne andere Menschen bedienen und umsorgen, dann sind Sie bei einem Mann mit dem Peter-Pan-Syndrom genau richtig. Er neigt zu chauvinistisches Verhalten und lässt sich gern von Frauen bemuttern. Das kommt bei den meisten Frauen gar nicht gut an. Laut einer Statista Umfrage ist Machoverhalten auf Platz eins der nervigsten Verhaltensweisen von Männern. Wie wäre es mit einem kleinen Test? Fragen Sie ihn, ob er Ihnen mit der Wäsche helfen kann. Weigert er sich ist das ein deutliches Anzeichen, denn Hausarbeiten sind in seinem veralteten Rollenbild klare Frauensache.

6. Sexuelle Rollenkonflikte

Auch mit sexuellen Rollenkonflikten haben Betroffene des Peter-Pan-Syndroms häufig zu kämpfen. Er genießt die Zuneigung anderer Frauen zwar sehr, doch lässt sich nie wirklich auf sie ein. Er zieht unverbindliche Liebeleien einer ernsthaften Partnerschaft vor.

7. Er ist viel mit Jüngeren unterwegs

Der typische Peter-Pan-Mann legt ein sehr kindisches Verhalten an den Tag. Da das bei den meisten Erwachsenen in seinem Alter nicht so gut ankommt, besteht sein Freundeskreis häufig aus deutlich jüngeren Freunden, mit denen er um die Häuser ziehen und Party machen kann.

8. Ein Muttersöhnchen

Er ist schon über 30 und trotzdem macht seine Mutter noch die Wäsche für ihn? Was den meisten anderen Männern in seinem Alter ziemlich peinlich wäre, ist für ihn ganz normal, denn der Peter-Pan-Mann ist ein klassisches Muttersöhnchen. Eigenständigkeit ist ein Fremdwort für ihn.

9. Entscheidungsprobleme

Eine typische Eigenschaft von Personen mit dem Peter-Pan-Syndrom ist auch ihre Entscheidungsproblematik. Egal ob bei beruflichen Angelegenheiten, bei der Auswahl des Essens im Restaurant, oder wenn es darum geht, welchen Film sie heute Abend gucken wollen. Peter-Pan-Männer wissen nie, was sie wollen.

10. Kann nicht mit Geld umgehen

Sparen oder Geld für die Zukunft anlegen? Sowas kennt er nicht. Lieber gibt er sein Geld zu seinem eigenen Vergnügen aus. Oft sind das auch Dinge, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann, denn sorgsam mit Geld umzugehen, hat er nie gelernt.

11. Angst vor Gefühle

Haben Sie mit Ihrem Partner schon mal wirklich ernsthaft über Gefühle gesprochen? Seine Gefühle zu zeigen, fällt Betroffenen des Peter-Pan-Syndroms oft sehr schwer. Lieber überspielen sie diese mit einem chauvinistischen und egozentrischen Auftreten, als sich ihren Emotionen zu stellen.

12. Kindisches Verhalten

Streitet man sich mit einem Peter-Pan-Mann, bekommt man schnell den Eindruck, man hätte es mit einem kleinen Kind zu tun. Läuft etwas nicht so, wie er es gern hätte, ist er schnell beleidigt. Er ist dickköpfig, nicht kritikfähig und hat er keine Lust mehr, dann verlässt er einfach den Raum.


Ursachen für das Peter-Pan-Syndrom

Läuft etwas nicht, dann geben Kinder gerne ihren Eltern die Schuld dafür. In puncto Peter-Pan-Syndrom haben sie damit sogar Recht. Gemeint sind vor allem sogenannte Helikopter-Eltern, die ihre Kinder überwachen und bevormunden, wo es nur geht und somit die Weiterentwicklung sowie ein Erwachsenwerden unmöglich machen.

Hierfür sind vor allem die folgenden 4 elterlichen Verhaltensweisen verantwortlich:

1. Zu viel Liebe

Selbstverständlich: Jede Mutter und jeder Vater liebt seine Kinder unendlich doll! Doch zeigen wir diese bei jeder Gelegenheit, verhätscheln und bemuttern unsere Kinder, dann können wir sie auch mit unserer unendlichen Liebe erdrücken. Von der Liebe erdrückt, bleibt den Kindern keine Möglichkeit, sich zu entfalten und zu reifen. Durch ein unreifes Verhalten als Erwachsene versuchen die Betroffenen dann, ihre verpasste Kindheit nachzuholen.

2. Zu viel Lob

Auch übermäßiges Lob in der Kindheit ist eine typische Ursache für das Peter-Pan-Syndrom. Bekommen wir als Kind keine Grenzen gesetzt und werden für alles gelobt, was wir machen, dann lernen wir nie mit Kritik umzugehen, selbstkritisch zu sein oder auch mal Verantwortung zu übernehmen. Betroffenen fällt es dann auch als Erwachsene noch schwer, zwischen richtigen und falschen Verhaltensweisen zu unterscheiden.

3. Ursache Peter-Pan-Syndrom: Zu wenig Liebe

Neben zu viel Lob und Liebe kann auch zu wenig Liebe Auslöser für das Peter-Pan-Syndrom sein. Verhalten sich die Eltern oder auch nur einer der beiden besonders streng und distanziert, kann dies in dem Kind das Gefühl auslösen, nicht genug geliebt zu werden. Dieser Angst vor Zurückweisung und Versagen versuchen sie dann im Erwachsenenalter durch kindisches Verhalten entgegen zu wirken.

4. Zu dominant

Haben die Eltern ein sehr dominantes Auftreten, verspüren die Kinder oft das Gefühl, den hohen Ansprüchen der Eltern nicht gerecht werden zu können. Das daraus entstehende Schuldgefühl kann bis ins Erwachsenenalter nie richtig verarbeitet werden. Indem sie sich gegen das "Erwachsensein" im Allgemeinen wehren, versuchen viele Betroffene dann, dies zu kompensieren.

"Was kann man denn als Eltern überhaupt noch richtig machen?"

Nach all dem ,was Sie gerade gelesen haben, eine berechtigte Frage. Keine Sorgen! Dies sind natürlich alles nur Extrembeispiel. Nicht alle Eltern, die ihre Kinder aus purer Liebe vielleicht ein bisschen zu sehr verwöhnen, ziehen sich sofort einen Peter-Pan-Mann heran und auch strenge oder dominante Erziehungsmaßnahmen sich natürlich per se nichts Falsches.


Eine Beziehung mit Peter Pan - geht das?

Einen Partner, der für immer jung bleibt. Das klingt doch eigentlich erstmal ganz gut, oder? Leider bringt das Peter-Pan-Syndrom auch viele negative Aspekte mit sich.

Kann eine Beziehung mit jemandem, der nur an sich denkt, keine Verantwortung übernehmen kann und Angst vor Bindungen hat, wirklich langfristig funktionieren?

Die Ich-bezogene Art erschwert die Beziehung

Natürlich hat auch der Peter-Pan-Mann ein Verlangen nach Nähe, Liebe und Zweisamkeit. Doch aufgrund seiner sehr Ich-bezogenen Sicht auf die Welt fällt es ihm oft schwer, tiefere Bindungen aufzubauen. Möchten Sie eine Beziehung mit so einem Mann eingehen, dann brauchen Sie viel Geduld und Verständnis.
Das Verständnis, was ihm oft fehlt, müssen sie also doppelt aufbringen.

Frauen mit einem eigenen starken Willen, die selbst dazu neigen, manchmal etwas dickköpfig zu sein, sollten sich von Peter Pan also lieber fernhalten. Er braucht eine ruhige und besonders sanfte Frau mit einem übermäßig langen Geduldsfaden.

Peter-Pan als der perfekte Partner in einer offenen Beziehung

Auch viele Frauen sind gerade nicht auf der Suche nach einer langen und festen Beziehung, sondern suchen eher etwas Unverbindliches und Offenes. Der Peter-Pan-Mann, der sich ungern bindet, schlecht Entscheidungen treffen kann und ständig etwas Neues braucht, ist dafür also die perfekte Wahl.

Der Wille zur Veränderung zählt

Wie Sie nun wissen, ist der Peter-Pan-Mann eigentlich nicht selbst schuld an seinem Dilemma. Viele Betroffene fühlen sich selbst zutiefst unwohl und wünschen sich nicht sehnlicher als ihre negativen Verhaltensweisen ablegen zu können. Ist er also bereit etwas zu ändern, dann können Sie gemeinsam an seinem Problem arbeiten. Eine Gesprächs- oder eine Paartherapie kann hier sehr hilfreich sein. Schaffen sie es gemeinsam, die schlechten Erfahrungen seiner Kindheit zu überwinden, wird dies ihre Bindung ungemein stärken.


Fazit: Gemeinsam eine Lösung finden

Für immer jung zu bleiben, das wünschen sich viele. Hat er also ab und zu mal seine "kindischen 5 Minuten", dann steckt nicht immer gleich das Peter-Pan-Syndrom dahinter.

Haben Sie doch den Verdacht, dann sprechen Sie ihn am besten in einer ruhigen Minute mal darauf an. Vielleicht ist er sich seiner vielen Macken sogar bewusst und sie finden zusammen einen Weg, damit umzugehen. Wichtig ist, dass er für Sie da ist und Verantwortung übernehmen kann, wenn es wirklich drauf ankommt.

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